Es hat sehr lange gedauert, bis der der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD ausgehandelt war. Ob sich das Warten gelohnt hat? Der Generator hat in punkto Koalitionsvertrag den Startup-Check gemacht:
Quantität
Gegenüber 2013 ein deutlicher Fortschritt: Fand das Thema in der vergangenen Legislatur auf einer halben Seite statt, so räumen die Koalitionäre dem Thema im aktuellen Werk zwei volle Seiten ein.
Qualität
Lag der Schwerpunkt 2013 noch auf den Verbesserungen von Rahmenbedingungen für Investoren, wird es für die nächsten vier Jahre durchaus konkret. Der Fokus liegt zwar nach wie vor auf High-Tech und Digitalisierung, allerdings spürt man das Bemühen, möglichst das ganze Gründungsspektrum abzudecken.
Die für den Generator relevanten Stichpunkte im Einzelnen:
- Bessere Vereinbarkeit von Gründungen und Familie durch Zuschüsse für haushaltsnahe Dienstleistungen und Unterstützungsinstrumente speziell für Frauen.
- Einrichtung eines „One-Stop-Shops“ zum schnelleren und unbürokratischeren Gründen.
- „Social Entrepreneurship“ taucht erstmals auf und soll stärker gefördert werden.
- Systematischer Austausch zwischen Mittelstand und Gründern soll künftig eine größere Rolle spielen.
- Spezielle Förderung von „Games“ zur Entwicklung hochwertiger Spiele.
- Und das Beste zum Schluss für alle Typographie-Ästheten: Der Start-up-Bindestrich ist gefallen. Die Rede ist nur noch von Startups. Das haben sich die Koalitionäre prima vom Generator abgeschaut.
Fazit
Zieht man alles „Sollen“, „Wollen“ und „Prüfen“ ab, so enthält das Dokument bei aller berechtigten Kritik an seiner Unverbindlichkeit, durchaus bedenkenswerte Ansätze. Natürlich muss man abwarten, was nach vier Jahren tatsächlich umgesetzt wurde. Aber geht die Entwicklung so weiter wie bisher, wird der Koalitionsvertrag 2021/22 wohl ein eigenes Kapitel zu Innovation und Gründung enthalten und nicht mehr unter „Offensive für Bildung, Forschung und Digitalisierung“ mühsam gesucht werden müssen.