15. Juni 2018: 35 junge Menschen aus 20 Ländern, die an acht verschiedenen europäischen Hochschulen studieren, treten in sechs Teams beim Ideenwettbewerb „Entrepreneurial Brains Made on Campus“ (EBMC) an. Das Gewinnerteam besteht aus fünf Studierenden aus fünf Ländern.
Alle sind begeistert.
Dabei war der Beginn nicht einfach. In einer für viele fremden Stadt (Stuttgart) mit einer selbst für viele Deutsche unverständlichen linguistischen Umgebung (Schwäbisch) wurden sie aus dem gewohnten Kontext gerissen und hineingeworfen in ein Bad, das nicht kalt, aber sehr international und mit vielen Unbekannten gefüllt war. Wo kommen die anderen überhaupt her, wie arbeite ich mit ihnen zusammen, wie ist es möglich, mit Menschen, von denen ich bisher noch nicht einmal geahnt habe, deren Länder ich nur vom Namen her kenne, eine Gemeinschaft aufzubauen, gemeinsam eine Geschäftsidee und daraus ein Geschäftsmodell zu entwickeln und dann im Finale zu präsentieren? Und das alles in drei Tagen? Das waren einige der vielen Fragen, die sich alle am Anfang stellten.

Am Ende, als alle feierten, lautete der Tenor: Es war genial! Völkerverständigung in Rekordzeit, interkulturelle Zusammenarbeit so reibungslos wie die Wok-Weltmeisterschaftsfahrten des Hackl Schorsch, ein immer engeres Zusammenrücken, enger als in jeder U-Bahn im morgendlichen Berufsverkehr Tokios. Zwei-, Drei-, Vier- und Mehr- und Nochmehrsamkeit, Adoptionen – wenn das kein Signal ist.
Der EBMC bietet Anlass, von ihm zu schwärmen. Die Europäische Union bietet Anlass, von ihr zu schwärmen. Die Menschen verdanken ihr so viel. Warum lauten die Themen dann Transitzentren oder Krümmungswinkel der Bananen? Auch die EU hat es immer wieder schwer. Wie der EBMC. Immer neue Herausforderungen, fremde Kulturen, fremde Sprachen, fremde Menschen. Fremd ist aber nur ein kurzer Zustand, der sich im Moment des Kennenlernens und der Zusammenarbeit auflöst. Wie beim EBMC. Er ist ein Stück gelebter Integration und eine Erfolgsgeschichte und die daran Teilnehmenden sind die Verkörperung der Völkerverständigung in der EU und darüber hinaus.
