Zum Unternehmersein führen oft Umwege, manchmal auch sehr schnelle. So wie bei Andreas Nikolaus „Niki“ Lauda. Er stammte aus einer wohlhabenden Wiener Industriellenfamilie, was ihn aber nicht davon abhielt, sich mehr dem Motorsport als der für ihn vorgesehenen Karriere als Sohn zu widmen. Schließlich kam es zum Zerwürfnis, woraufhin Lauda seinen in Österreich bekannten Namen nutzte, um sich Kredite für seinen Start in der Formel 1 zu besorgen.
Zwischen 1971 und 1985 war er in der Königsklasse des Motorsports unterwegs, in der er drei Mal Weltmeister wurde. Nur 42 Tage nach einem folgenschweren Unfall beim Deutschen Preis 1976 am Nürburgring saß er trotz schwerer Brandverletzungen wieder in einem Cockpit eines Formel-1-Boliden, was seine Legende als hartnäckigen Kämpfer begründete. Noch während seiner Formel-1-Laufbahn gründete er seine eigene Airline, der er sich ab 1985 nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Rennsport komplett widmete. Auch hier erlebte er wieder Höhenflüge aber auch entsetzliche Rückschläge, allen voran beim Lauda-Air-Flug 004 mit 223 Todesopfern, als eine Boeing 767 in Thailand abstürzte.
Höhenflüge und Rückschläge
Und was für ein Mensch war Lauda? „Es ist nicht einfach, perfekt zu sein, aber irgendeiner muss es sein“, sagte er einmal wenig bescheiden aber doch selbstironisch über sich. Im Buch „Niki Lauda. Von außen nach innen, 1949 – 2019“ (Delius Klasing, ISBN 978-3-667-11749-6, 160 Seiten) setzt Autor Hartmut Lehbrink die vielen Facetten wie ein Puzzle neu zusammen. In dieser reich bebilderten Biografie kommen unter anderem Motorsportgrößen wie Gerhard Berger, Jochen Mass, Alain Prost und Hans-Joachim Stuck, aber auch seiner zweite Ehefrau Marlene Lauda und der amerikanische Regisseur Ron Howard zu Wort.
Zusammen schaffen sie ein lebendiges Porträt des im Mai 2019 verstorbenen Niki Lauda, der eine rasante und sehr zielstrebige Karriere vom Rennfahrer zum Unternehmer gemacht hat und dessen Biografie auch die Entrepreneure von heute und morgen inspirieren kann.