Die Probleme der heutigen Zeit wie zum Beispiel der Klimawandel, rücken immer mehr in den Fokus der Gesellschaft. Gleichzeitig steigt die Motivation der Menschen, selber neue alternative Lösungen zu finden, da bereits existierende Lösungsansätze oft nicht richtig greifen. Aber wie hängt das jetzt mit Social Startups zusammen?
Laut der Europäischen Kommission sind Social Startups oder allgemein gesagt Sozialunternehmen Organisationen oder Unternehmen, bei denen die folgenden drei Kriterien zutreffen:
Was sind Social Startups überhaupt?
- Soziale Dimension: Oberstes Ziel ist die Lösung einer gesellschaftlichen Herausforderung (sozial/ökoklogisch).
- Unternehmerische Dimension: Es müssen unternehmerische Aktivitäten mit dem Ziel die eigene Wirkung, im Bezug darauf das Ziel zu erhöhen, stattfinden.
- Steuernde und kontrollierende Dimension: Die Organisation muss zusätzlich die Gewinn- und/ oder Vermögensverteilung gegenüber dem sozialen Ziel begrenzen und unabhängig sein.

Was grenzt Sozialunternehmen von Wohltätigkeiten ab?

Betrachtet man ein Spektrum zwischen Wirkungs- und Profitorientierung sieht man ganz links die klassischen gemeinnützigen Organisationen, für die es nur um die Wirkung oder auch social Impact genannt geht. Die Sozialunternehmen befinden sich im Mittelfeld wie die sozial verantwortlichen Unternehmen zwischen den wohltätigen und rein kommerziellen Organisationen. In der Praxis bedeutet das, dass zwar eigene Gewinne angestrebt werden, diese werden aber nur in geringen Mengen abgeschöpft. Der Großteil der Gewinne dient der Reinvestition, um die die positive soziale Wirkung zu maximieren.
Wie können Social Startups die Lösung aller Probleme sein?
Zur Beantwortung dieser Frage muss man sich die Fakten genauer ansehen. Laut dem Deutschen Social Entrepreneurship Monitor 2019 ist die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen die größte Motivation für über 90% der Sozialunternehmen.
Sie zeichnen sich dabei besonders durch ihre Innovation aus. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass fast 90% eine deutschlandweite Marktneuheit entwickelt haben. Das klingt jetzt alles ziemlich abstrakt, deswegen betrachten wir als nächstes ein Best Practice Unternehmen.
Best Practice: Ecosia GmbH
Ecosia ist eine Internetsuchmaschine, die dabei hilft, die Welt wieder aufzuforsten. Finanziert wird das Ganze durch Suchanzeigen. Im Durchschnitt braucht es 45 Suchvorgänge, um einen Baum zu pflanzen. Das Unternehmen wurde 2009 in Berlin nach einer Weltreise des Gründers Christian Kroll gegründet. Während seiner Reise hat er die verheerenden Folgen der weltweiten Entwaldung erlebt. Daraufhin beschloss er, Ecosia zu gründen, um dieses Problem anzugehen. Durch Ecosia konnten bereits über 89 Mio. Bäume in über 20 Ländern gepflanzt werden. Natürlich ist die Ecosia GmbH jetzt schon zu einem größeren Unternehmen herangewachsen. Es gibt natürlich auch lokale Best Practice Social Startups.
Social Startups lokal: vonpfauhausen
Vonpfauhausen ist ein Modelabel für nachhaltig produzierte Kleinkindermode. Für ihre Kleidung verwenden sie Wollfleece aus kontrollierter biologischer Tierhaltung und Bio- Baumwolle. In Zusammenarbeit mit dem GOTS-zertifizierten Partnerbetrieb in Portugal entstehen neue Kollektionen.
Vonpfauhausen setzen bei ihrer Mode immer auf nachhaltige Materialien ganz nach ihrer Philosophie „ethical & fair, aber nicht öko“. Damit unterstützen sie faire Bedingungen für Produzenten und gleichzeitig durch die ausschließliche Verwendung von nachhaltigen Materialien die Umwelt.
Diese beiden Unternehmen zeigen deutlich wie vielfältig Social Startups sind. Ein Sozialunternehmen gleicht nicht dem nächsten. Die Aspekte Wirkungsmodell oder Geschäftsmodell sind nur zwei Beispiele, in denen sich Sozialunternehmen gänzlich unterschieden können.
Social Startups lösen also gesellschaftliche Herausforderungen, indem sie völlig neue kreative Lösungsansätze finden und an oberster Priorität setzen. Gleichzeitig tragen sie sich finanziell selbst und können durch ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten langfristiger mehr finanzielle Mittel in die Problemlösung investieren. Mit einem unternehmerischen Ansatz kann man demnach den nachhaltigsten gesellschaftlichen Mehrwert erzielen.
Du möchtest wissen, was wir als Startup Center im Bereich Social Startups tun? Da haben wir zum einen das Projekt In Situ und die Facebook Gruppe. Zum anderen startet im Herbst 2020 das neue Accelerator-Programm “Empowered by Entrepreneurship”. Infos hierzu folgen.
Social Startups haben also das nötige Potential, die Probleme des 21. Jahrhunderts zu lösen und du kannst ein Teil davon sein.
„Social Entrepreneurs testen heute die Lösungen von morgen“
(Project Together gUG )
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