Am 22. März 2018 hieß es wieder „Start Up Stories – studierst Du noch oder gründest Du schon?“ In dieser Veranstaltungsreihe besucht Wissenschaftsministerin Theresia Bauer insgesamt zehn Hochschulstandorte und diskutiert mit den Rektoren, Lehrenden, Studierenden und erfolgreichen Gründern über die Start-Up-Kultur in Baden-Württemberg. Rund 200 Teilnehmer und Interessierte waren der Einladung in die Aula der Hochschule Reutlingen gefolgt, als Bauer die Podiumsdiskussion mit den Worten eröffnete: „Die Hochschulen sind genau der richtige Ort, an dem eine lebendige Start-up-Kultur entsteht. Sie bieten Freiräume zum Experimentieren, Erforschen, Anwenden und um Erfahrungen zu sammeln – denn es braucht Mut, eigene Wege zu gehen und das Risiko zu wagen.“ Sie sei beindruckt von dem, was an den drei Spinnovation-Hochschulen schon alles entstanden ist, eine Fülle völlig unterschiedlicher Konzepte – doch der Gründergeist sei an diesen Orten verblüffend ähnlich. „Die drei Hochschulen in Reutlingen, Aalen und Stuttgart befassen sich intensiv mit dem Thema Existenzgründung und nehmen hier eine Vorreiterrolle ein.“

Foto: Klaus Scheuring

Man müsse früh ansetzen, in den ersten Semestern schon Studierenden an das Thema Unternehmertum heranführen und Konzepte wie Makerspaces zum Kreieren und Basteln umsetzen, ist Prof. Dr. Alexander Roos (HdM) überzeugt. Im Verbundprojekt „Spinnovation“ der drei Hochschulen, das das Wissenschaftsministerium von 2016 bis 2019 mit rund 1,7 Millionen Euro fördert, geht es den Projektpartnern darum, Studierenden Lust auf mehr Eigenverantwortung zu machen. Durch positive Erfahrungen während des Studiums sollen möglichst viele Studierende dafür gewonnen werden, sich mit Innovationen und unternehmerischem Denken spielerisch auseinanderzusetzen.

Foto: Klaus Scheuring

Ministerin Bauer begrüßt diesen Ansatz: „Die Hochschulen haben die einmalige Chance, ihren Studierenden in einem risikofreien Umfeld ein Übungsterrain für eine spätere Selbständigkeit zu bieten.“

Genau dieses geschützte Umfeld hielten die drei Gründerinnen und Gründer dann auch für ausschlaggebend. Khoi Doan von „ClipCase“ empfindet es als Privileg, einen speziellen Entrepreneurship-Studiengang in Aalen belegen zu können und kostenlosen Zugang zu Beratung und den Arbeitsräumen im benachbarten Inno-Z zu haben. Auch Sabrina Scherer sieht große Vorteile darin, das Startup-Center direkt an der HdM zu haben. Ihr Team „helpmate“ profitiere sehr vom Akzeleratorprogramm der Sandbox, das kreative Gründungsvorhaben sechs Monate lang intensiv begleitet. Und das seit 2012 erfolgreiche Unternehmen „GlobalFlow“ wäre laut Nadine Antic gar nicht erst gegründet worden ohne die Unterstützung durch die Hochschule und die Stadt Reutlingen. Sie fordert daher auch, Studierende mehr als Unternehmer auszubilden, sie zu befähigen, mehr Verantwortung zu übernehmen für das, was sie tun.

Foto: Klaus Scheuring

Im Anschluss hat sich die Ministerin viel Zeit genommen für den Austausch mit 15 Gründerteams der drei Hochschulen, die ihre fast marktreifen Ideen oder schon etablierten Geschäftsmodelle präsentieren. Der Generator war mit einem Infostand zum Programm Sandbox bei dem Termin vertreten. Als HdM-Startups waren die Teams von deinklub, Helpmate, ScreenInk Studio sowie TechTinyHouse und Conversional dabei.